Ein Gastbeitrag von Michaela Ottmann
Dieser Artikel ist für dich, wenn du denkst „Meditation? Kann ich nicht!“ Ich mache dir ein paar Vorschläge, die dich ermutigen sollen, es nochmal zu probieren. Denn eigentlich kann jeder meditieren! Außerdem erkläre ich dir, wie du ätherische Öle in deine Meditation integrierst.
Es geht um DEINE Form der Meditation!
Was Meditation ist, kann ich nicht pauschal beantworten. Es gibt einfach so viele Formen der Meditation! Die wichtigste Frage ist, was ist DEINE Form? Dabei musst du dich nicht für immer festlegen. Deine Form darf sich über die Zeit anpassen, kann sich aber auch komplett verändern.
Die So Ham Meditation
Ich habe mit der „So Ham“ Meditation begonnen. Und sie ist noch immer mein Anker, wenn ich Erdung und Sicherheit brauche.
Wenn du diese Form der Meditation ausprobieren willst, dann rezitiere in Gedanken das Mantra „So Ham“, was so viel heißt wie „Ich bin“. Du sagst dir innerlich „So“ beim Einatmen, „Ham“ beim Ausatmen und lässt den Atem entspannt kommen und gehen, wie er mag.
Durch das Mantra schulst du deine Meta-Aufmerksamkeit und merkst, wann deine Gedanken auf Wanderschaft gehen, du darüber nachdenkst, was du heute noch besorgen oder erledigen musst … und plötzlich merkst du, dass du das Mantra verloren hast. Genau darüber findest du wieder zurück und machst einfach weiter.
Dass du das Mantra verlierst und sich Gedanken in deine Meditation einschleichen, ist ganz normal. Dafür ist dein Geist ja auch da - er denkt! Deshalb ärgere dich nicht, wenn deine Gedanken während der Meditation abschweifen und komm‘ einfach wieder zurück.
Ätherische Öle zur Einstimmung und für mehr Fokus
Zur Einstimmung und Fokussierung können dich ätherische Öle unterstützen. Duft gelangt unbewusst in unser Gehirn. Wenn du damit ein Ritual für dich kreierst, zum Beispiel mit Weihrauch, dann setzt du eine bestimmte Grundstimmung, die es dir erleichtert, tiefer in die Meditation einzutauchen. Du kannst einen Tropfen in deinen Handflächen verreiben und den Duft einatmen oder einen Diffusor verwenden. Auch Öle wie Zedernholz oder Sandelholz eignen sich schön für die Meditation.
Die So Ham Meditation und Weihrauch
Ein wunderschöner Duft für die So Ham Meditation ist Weihrauch.Ich wähle diese Meditation wenn ich merke, dass meine Gedanken nicht zur Ruhe kommen und ich Erdung brauche.
Zur Einstimmung und zum Ankommen, räuchere ich oft mit Salbei. Danach inhaliere ich den balsamischen Weihrauch-Duft. Ich nehme ein paar tiefe und lange Atemzüge - entweder direkt aus der Flasche oder meinen Handflächen. Immer wenn ich merke, dass meine Gedanken mich ablenken, rieche ich noch einmal an dem Öl.
Warum wirkt der Weihrauch-Duft so erdend?
Langsames Ein- und Ausatmen signalisiert deinem autonomen Nervensystem „alles ist gut und entspannt“. Außerdem ist Weihrauch eines der wenigen Öle, welche die Blut-Hirn-Schranke überwindet, so auf dein zentrales Nervensystem einwirkt und es beruhigt. Weihrauch wirkt also beruhigend und hilft dir darüber, dich spirituell zu verbinden.
Dynamische Meditation mit Bergamotte
Meditation muss aber nicht nur in Stille stattfinden. Wenn du dich überwältigt fühlst und das Gefühl hast, du kannst nicht in Stille sein, tut dir vielleicht eine dynamische Meditation gut. Es gibt Anleitungen für Meditationen im Gehen oder auch bewegte Meditationen in verschiedenen Yogastilen, wie z.B. bei EmbodiedFlow(TM) oder im Kundalini Yoga. Manchmal ist es einfach schwierig von 100 auf 0 in einen ruhigen Meditationssitz zu kommen. Dann bieten sich solche Meditationen auf jeden Fall an. Oder du bewegst dich vorher nochmal ganz bewusst und intensiv, schüttelst dich aus oder tanzt zu deiner Lieblingsmusik. So kannst du den Bewegungsdrang und angestaute Energie abbauen und dein Geist kann anschließend besser zur Ruhe kommen, wenn sich der Körper nicht mehr so hibbelig anfühlt.
Für die dynamische Meditation verwende ich gerne Bergamotte. Als Zitrusöl wirkt es stimmungsaufhellend und schenkt deshalb schnell gute Laune. Es erleichtert dir, dich mehr auf die Bewegung einzulassen (besonders, wenn du dich an diesem Tag eigentlich zu träge fühlst, aber weißt, Bewegung tut dir jetzt gut ;-)). Verreibe einen Tropfen zwischen deinen Handflächen, strecke die Arme seitlich nach oben, führe die Hände dann über dem Kopf zusammen und senke sie langsam vor deinem Gesicht vorbei zur Brust. So kommst du in Bewegung und verbindest Atmung, Bewegung und den Duft.
Weitere Formen der Meditation (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
• Stille Meditation, z.B. mit Konzentration auf den Atem oder ein Objekt, wie eine Kerze
• Meditation mit einem bestimmten Mantra
• „Energetische“ Meditation, in der du angeleitet wirst, wie du bestimmte Themen transformieren kannst
• Innenweltreisen, die dich zur Entspannung an andere Orte führen und Themen über Bilder visualisieren
• Bewegungsmeditationen aus dem Kundalini oder nach OSHO, Gehmeditation
Für jede Stimmung ein Öl
Zitrusöle haben eine aufheiternde und belebende Wirkung. Mische Weihrauch und Wildorange, atme diese Mischung aus Erdung und Sonne für ein paar Atemzüge tief ein und beginne die Meditation deiner Wahl.
Eine entspannende und aufmunternde Kombination ist Wildorange und Lavendel. Lavendelöl wird unter den Ölen auch gerne Schweizer Taschenmesser genannt. Als Duft wirkt es entspannend und angstlösend. Deswegen erleichtert es das Einschlafen. Das gilt auch für Muskatellersalbei oder Vetiveröl
Gib‘ nicht auf – von Herausforderungen in der Meditation und wie du das richtige Öl findest
Wichtig ist, dass du geduldig bleibst. Du wirst das richtige Öl für dich finden. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf ein ätherisches Öl. Und jeder hat andere Themen, die zu Nervosität oder Schlaflosigkeit führen. Deshalb kann es ein wenig dauern, bis du das passende Öl findest. Vertrau dabei auch immer deiner Nase und teste die Öle ein paar Tage konstant.
Eine der Herausforderungen während der Meditation ist sicherlich, frei von Erwartung zu meditieren. Versuche einfach zu Sein - ohne Wertung über das, was passiert. Justin Michael Williams sagt es so wunderbar: „Meditation ermutigt uns all‘ die externen Stimuli loszulassen und unsere Aufmerksamkeit nach innen zu richten. Es geht weniger ums Tun und mehr ums Sein.“
Wenn du also mit dem Meditieren beginnst, versuche dich von der Idee zu lösen, dass du damit irgendetwas verbessern willst. Das geschieht meist von allein. Die Kunst ist es, nichts zu forcieren, sondern einfach konstant dran zu bleiben, auszuprobieren und weiter zu machen. So lernst du auch, gelassener auf die Herausforderungen des Alltags zu reagieren.
Deine Meditationsecke: der Ort, um in Stille zu kommen
Es hilft sehr, wenn du deine Meditationsecke zu einem schönen Ort für dich machst. Mit einem gemütlichen Meditationskissen, einer Kerze, deinen Lieblingsölen und einer schönen Pflanze kreierst du einen Ort, an dem du dich gerne aufhälst.
Achte darauf, dass du beim Meditieren immer ungestört bist und dir alle Gedanken und Gefühle erlaubst. Es geht nicht darum, dir Gedanken und Gefühle zu verbieten, sondern um die Beobachtung von all‘ dem. Dann freust du dich auch auf diese Zeit mit dir selbst.
Tipp: Lege dir ein schönes Notizbuch zu und schreibe deine Gedanken nach der Meditation auf.
Fazit: In der Meditation kannst du dir selbst begegnen
Meditation ist ein fantastisches Hilfsmittel, kein Allheilmittel. Durch die Ruhe im Geist zeigt sie dir Wege auf, du erkennst Antworten oder stellst dir plötzlich Fragen, die du dir sonst nie gestellt hättest. Mit der Zeit findest du dann auch deine ganz eigene Form der Meditation, empfindest, welche Öle stimmig sind und vertraust deine innere Stimme, deiner Intuition, die dir sagt, was du gerade brauchst.
Michaela Ottmann
Michaela ist deine Ansprechpartnerin, wenn du dich für die Verbindung von Yoga, Meditation, Coaching und ätherische Öle interessierst. Auf ihrer Website findest du weitere Informationen über ihr Angebot und ihre Arbeit mit ätherischen Ölen. Ihre Leidenschaft teilt Michaela in ihrem Podcast „Selfcare Sessions – mit Body, Mind & Oils“.
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