Mit diesen 5 Tipps gewinnst du mehr Ruhe und Balance
Wir kennen Yin & Yang als schwarz-weißes chinesisches Symbol: Es zeigt zwei einander entgegengesetzte Formen, die sich vereinen und gemeinsam einen Kreis bilden. Das schwarz dargestellte Yin steht dabei für die Weiblichkeit, die Weichheit sowie die Rundungen, die Passivität und Ruhe, die Reflexion und Dunkelheit. Das weiße Yangsymbol steht wiederum für das Männliche, die Aktivität und Bewegung, für die Hitze und für alles, was Hitze erzeugt sowie auch für dynamische und laute Veranstaltungen im Freien.
Gemeinsam durchdringen Yin und Yang das Universum und alle Dinge darin. Und nur im Wechselspiel dieser beiden Energien entfaltet sich Balance in unserem Leben.
Wir befinden uns heutzutage jedoch eher in einer Disbalance: In einem Überschuss an Yang-Energie. Immer aktiv, mit wehenden Haaren und einem Coffee-to-go von Termin zu Termin, den Kopf voller To Dos und einem Gedankenkarussell, welches kaum stillsteht. Zwar planen wir nach der Arbeit mitunter zum Ausgleich einen Besuch in unserem Lieblingsyogastudio ein, aber auch hier nähren wir unsere Yang-Energie: Denn erstens wird auch das „Planen“ dem Yang zugeordnet. Zweitens entscheiden wir uns häufig für Yogarichtungen wie Vinyasa, Hatha oder Ashtanga – alles Yogarichtungen, die ich persönlich sehr liebe, die aber eben auch sehr yang-lastig sind.
Vorurteile gegenüber Yin Yoga – „Das ist langweilig“
Wenn ich mit Kundinnen über Yin Yoga spreche, dann sagen sie mir in der Regel, sie hätten es zwar schon einmal ausprobiert, aber das wäre nichts für sie: „Yin Yoga ist langweilig“, sagen sie. Oder: „Da liegt man nur rum und tut überhaupt nichts“ und „Ich komme im Yin Yoga nicht zur Ruhe, meine Gedanken fahren Achterbahn.“ Das sind nur einige Rückmeldungen, die ich bekomme. Das Verrückte: Die genannten Faktoren sind doch genau die, die viele von uns benötigen: Ruhe, Nichtstun und Langeweile. Üben, unser Gedankenkarussell zur Ruhe kommen zu lassen.Während die Praxis von außen langweilig anmuten kann, passiert im Innen eine ganze Menge:
• Auf körperlicher Ebene ermöglicht uns das lange Halten der Übungen, tief in unser Fasziengewebe einzudringen, es sanft zu dehnen und so unsere Beweglichkeit zu verbessern.
• Auf mentaler wie emotionaler Ebene kann die langsame und meditative Praxis zu einem tieferen Entspannungszustand führen: Dieser baut Stress ab und beruhigt das Nervensystem. Das fördert wiederum unsere Regeneration und Heilung. Das lange Halten der Dehnungen kann zusätzlich tiefsitzende Spannungen und Emotionen freisetzen, die im Fasziengewebe gespeichert sind.
• Mehr über die Wirkungsweise von Yin Yoga erfährst du in diesem Beitrag: Übersichtlicher Yin Yoga-Guide für AnfängerInnen
Haben also alte Glaubenssätze und antrainierte Verhaltensweisen etwas damit zu tun, dass wir manchmal Berührungsängste mit einer ruhigeren Yogapraxis haben? Ob dies zutrifft oder nicht: Wir dürfen uns mehr Yin in unserem Alltag und auch mehr Yin Yoga zutrauen. Mehr Achtsamkeit, mehr Selbstliebe und mehr Selbstachtung. Denn auch das ist für mich ein Inbegriff des Yin. Aber wie können wir bewusst mehr Yin in unser Leben bringen?
5 Ideen, wie du mit Leichtigkeit mehr Yin in dein Leben integrierst
#1 Wenn dein Wecker morgens klingelt, bleibe noch kurz im Bett liegen. Genauso, wie du aufwachst. Verändere nichts und frage dich: Wie liege ich hier und wie fühlt sich das an? Das dauert nur 30 Sekunden und ist ein erster Akt der Selbstliebe und des Innehaltens.#2 Vielleicht hast du morgens die Zeit, deinen Kaffee oder Tee zu Hause zu genießen, anstatt dir irgendwo einen Kaffee zu holen und ihn unterwegs zu trinken.
#3 Wolltest du Journaling und freies Schreiben schon immer mal ausprobieren? Nur zu! Das befördert ein paar Gedanken aus deinem lauten Kopf auf das Blatt Papier vor dir.
#4 In der Natur findest du Ruhe. Dein Nervensystem, deine Atemfrequenz und dein Blutdruck reagieren sofort. Achtsam durch die Natur zu streifen, gehört definitiv zum Yin. Dem Rauschen der Blätter zu lauschen, Erdung durch das Laufen auf dem Waldboden zu erfahren oder den Wolken beim Vorbeiziehen zuzusehen, nährt ebenfalls dein Yin.
#5 Nimmst du dir Zeit für regelmäßige Atempausen? Meine ultimative Atemübung für immer und überall möchte ich gerne mit dir teilen. Du kannst sie wartend an der Ampel, in deiner Küche und im Büro machen. Schließe dafür für einen Augenblick deine Augen. Eine Hand legst du dabei auf den Bauch, die andere (nur wenn es dir gerade möglich ist) auf den Brustbereich. Jetzt atme so, dass du eine deutliche Bewegung deiner Hände wahrnimmst. Mit dieser einfachen Übung verbindest du dich mit dir selbst. Du hast dir die Zeit genommen, tief durchzuatmen. Du hast dich zur Priorität gemacht. Vielleicht unterstützen dich diese kleinen Impulse zu mehr Yin und vielleicht ja sogar zum Besuch einer Yin Yoga Stunde. Für noch mehr Yin in deinem Leben, habe ich auch noch eine Playlist bei Spotify erstellt: Playlists entdecken.
Maren Potschies
Maren Potschies ist langjährig erfahrene Vinyasa- und Yin Yogalehrerin, Achtsamkeitscoach und begeisterte Dozentin. Mit ihrer authentischen Art und ihrem feinen Wording begeisterte sie schon über 30.000 Yoga-Praktizierende als Lehrerin und über 120 Menschen als Dozentin. Sie betreibt eine eigene Online Yoga Membership, die „Yin Experience“ und arbeitet erfolgreich als Mentorin mit Frauen im spirituellen Business für mehr Leichtigkeit und Klarheit.
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