Kopfschmerzen sind in Deutschland weit verbreitet. Mehr als 70 Prozent der deutschen Bevölkerung klagt über zeitweiliges Kopfweh und mehr als 18 Millionen leiden unter Migräneattacken. Zu viel Stress, zu wenig Schlaf, Verspannungen oder eine ungesunde Ernährung sind nur einige Gründe, die die unangenehmen Schmerzen im Stirn-, Hinterkopf- oder Nackenbereich auslösen. Beginnen die Schmerzen, greifen die meisten direkt zu Schmerztabletten, ohne sich Gedanken über den eigentlichen Auslöser zu machen. Die Folge: In der nächsten stressigen Phase unseres Lebens sagen wir Hallo zur nächsten Attacke.
Mit den richtigen Yoga Übungen, können wir nicht nur Stress, der Ausschlaggeber für vielfältige Leiden ist, lindern, wir können auch Kopfschmerzen reduzieren. Daher stelle ich dir in diesem Artikel sechs Asanas vor, die deinem Kopf gut tun.
1. Janusirasana (Head To Knee Pose)
Nimm auf deiner Matte Platz und strecke das rechte Bein nach vorne aus. Den linken Fuß bringst du an die Innenseite deines rechten Oberschenkels. Richte dich auf, strecke deine Arme in die Luft und mach dich richtig lang. Nun lehne dich über dein rechtes Bein und versuche, deinen Fuß mit deinen Händen zu greifen. Es ist gar nicht schlimm, wenn du diesen nicht erreichst. Du kannst deine Hände auch auf deinem Knöchel oder deinem Knie ablegen. Halte diese Pose für ca. 60 Sekunden.
Janusirasana löst Verspannungen im gesamten Rücken und Nacken und verlangsamt die Freisetzung von Hormonen aus der Hypophyse und Nebennieren.
2. Viparita Karani (Legs Up The Wall)
Dies ist eine entspannende Haltung, die den Blutfluss anregt. Sie beruhigt den Geist und reduziert Müdigkeit. Setze dich zunächst seitlich neben eine Wand, die Beine sind dabei ausgestreckt. Nun leg dich flach auf den Rücken und bringe gleichzeitig die Beine in die Luft. Versuche dabei, den Oberkörper so zu drehen, dass der Po gegen die Wand drückt und du die Beine gegen die Wand heben kannst. Die Arme liegen entspannt neben dem Körper. Halte diese Pose einige Minuten.
Diese Asana regt den Blutfluss an, beruhigt den Geist, reduziert Müdigkeit und löst darüber hinaus Anspannungen des frontalen Hirns.
3. Balasana (Child’s Pose)
Komm in einen Fersensitz, öffne die Knie weiter als hüftbreit und bringe deine großen Zehen zusammen. Nun lege deinen Oberkörper auf deinen Oberschenkeln ab, deine Stirn berührt den Boden. Deine Hände kannst du entweder neben deinen Körper legen, die Handflächen zeigen dabei nach oben, oder du streckst sie nach vorne aus, Handflächen zeigen nach unten.
Diese Asana regt den Blutfluss an, beruhigt den Geist, reduziert Müdigkeit und löst Anspannungen des frontalen Hirns. Daher ist es eine super entspannte Übung, wenn du unter Kopfschmerzen leidest.
4. Marjaryasana/Bitilasana (Cat/Cow Pose)
Komme im Vierfüßlerstand auf deine Matte. Bringe beim Einatmen deinen Bauch nach unten und ziehe die Schulterblätter nach hinten. Gleichzeitig wird der Kopf angehoben, so dass der Blick nach vorne geht. Beim Ausatmen ziehst du deinen Bauchnabel zur Wirbelsäule und kippst dein Becken. Deine Wirbelsäule ziehst du nun in Richtung Decke, wobei sie rund wie der Buckel einer Katze wird. Das Kinn bewegst du zur Brust.Komme im Vierfüßlerstand auf deine Matte, die Handflächen befinden sich unter den Schultergelenken und Hüfte und Fußgelenke bilden eine Linie.
Die Kombination aus Cat und Cow hilft, die Durchblutung zu verbessern und den Sauerstofffluss zwischen Kopf und dem unteren Körper zu erhöhen. Die Kombination aus Bewegung und Atmung hilft dabei, den Geist zu beruhigen, Gedanken auszustellen und dem Kopf so eine Pause zu geben.
5. Uttanasana (Standing Forward Fold)
Ausgangsposition dieser Asana gegen Kopfschmerzen ist die Berghaltung. Beim Ausatmen lässt du nun deinen Oberkörper langsam über die Hüftgelenke nach vorne absinken. Achte dabei darauf, dass deine Fuß- und Hüftgelenke eine Linie bilden. Bringe dafür dein Gewicht etwas mehr in deine Fußspitzen, bis du das Gefühl hast, du würdest fast vorne über kippen.
Versuche nun, mit den Fingerspitzen den Boden zu berühren. Alternativ kannst du auch die entgegengesetzten Ellenbogen greifen und den Oberkörper hängen lassen. Wenn die Spannung in den Beinen zu stark wird, kannst du die Knie auch leicht beugen.
Diese Asana löst Verspannungen in der Wirbelsäule, Nacken und Schultern. Sie zieht die Wirbelsäule auseinander und löst Disks, die vom vielen Sitzen zusammengedrückt sind.
6. Downdog (Adho Muka Svanasana)
Starte diese Asana aus dem Vierfüßlerstand heraus. Die Finger sind dabei gespreizt und drücken in die Matte. Atme aus, stelle deine Zehen auf und hebe deine Knie von der Matte, während du dein Gesäß anhebst und zur Decke drückst und die Beine langsam streckst. Versuche, dich mit den Händen leicht vom Boden wegzudrücken, um die richtige Körperspannung aufzubauen und die Fersen in Richtung Matte drücken zu können. Drehe nun deine Arme leicht nach außen, um die Schultern weiter sinken zu lassen. Der Kopf ist entspannt, wird aber nicht einfach hängen gelassen.
Der herabschauende Hund stärkt und streckt die Muskeln im oberen Rückenbereich und löst Anspannungen im Nacken und im Kopf.